ETF-Sparplan: Wie viel bringt das wirklich?

ETF-Sparplan: Wie viel bringt das wirklich?

Angenommen, du hast gehört, dass ein ETF-Sparplan „die beste Art ist, langfristig Vermögen aufzubauen“. Klingt gut, oder? Aber wie viel bringt das wirklich – und lohnt sich das für dich? In diesem Artikel nehme ich, Jonas Meier, dich mit auf eine leicht verständliche Reise durch Zahlen, Zinsen und Zeit. Keine Sorge, ich halte es simpel – schließlich ist das die Devise bei „Finanzen leicht erklärt“.

Was ist ein ETF-Sparplan überhaupt?

Ein ETF-Sparplan ist ein automatischer Sparprozess, bei dem regelmäßig (meist monatlich) ein bestimmter Betrag in einen ETF (Exchange Traded Fund) investiert wird. Einfach gesagt: Du kaufst mit deinem Geld Monat für Monat kleine Anteile an einem großen Aktienkorb.

Der große Vorteil: Du brauchst kein Finanzprofi zu sein und musst nicht ständig Kurse checken oder Aktien analysieren. Das macht der ETF quasi selbst, denn er bildet einfach einen Index wie den DAX oder den MSCI World ab.

Kurzes Beispiel gefällig?

Stell dir vor, du investierst jeden Monat 100 Euro in einen ETF auf den MSCI World. Du kaufst damit weltweit gestreut Anteile an etwa 1.600 Unternehmen – von Apple bis Nestlé. Wenig Aufwand, breite Streuung, solides Wachstumspotenzial. Klingt gut?

Wie viel bringt ein ETF-Sparplan über die Jahre?

Jetzt wird es konkret. Du willst wissen, wie viel du rausholen kannst? Ich habe dir ein einfaches Rechenbeispiel vorbereitet – ganz ohne Finanzmathematik-Diplom.

Rechenbeispiel: 100 Euro im Monat, 20 Jahre lang

Angenommen, du sparst 100 Euro monatlich, und dein ETF bringt im Durchschnitt 7 % Rendite pro Jahr. Wir nehmen dabei an, dass du die Gewinne wieder anlegst (Zinseszins-Effekt ahoi!).

Nach 20 Jahren sieht die Rechnung so aus:

  • Eigenes eingezahltes Kapital: 24.000 Euro (100 Euro × 12 Monate × 20 Jahre)
  • Gesamtkapital inkl. Rendite: ca. 49.000 Euro
  • Gewinn: 25.000 Euro – steuerlich noch nicht bereinigt

Du hast also mehr als das Doppelte deines Geldes. Und das mit einem vergleichsweise kleinen monatlichen Beitrag. Nicht schlecht für’s Nichtstun, oder?

Was beeinflusst die Rendite wirklich?

Jetzt kommt die Frage, die du dir vielleicht still stellst: „Kann ich mich wirklich auf die 7 Prozent verlassen?“ Die Antwort ist: Jein.

Drei zentrale Einflussfaktoren:

  1. Der gewählte ETF: Ein ETF auf den MSCI World hat in den letzten Jahrzehnten im Schnitt um die 7–8 % Rendite gebracht. Aber es gibt auch deutlich schwankungsreichere Varianten.
  2. Dauer der Anlage: Je länger du investiert bleibst, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt. Kurzfristig kann es rauf und runter gehen.
  3. Kosten und Gebühren: Die meisten Sparpläne sind inzwischen gebührenarm oder sogar kostenlos. Dennoch lohnt sich ein Vergleich bei deinem Broker.

Zusätzlich spielen natürlich persönliche Faktoren eine Rolle: Wann brauchst du das Geld? Wie viel Sicherheit brauchst du? Und wie nervös wirst du bei einem Börsen-Crash?

Vorteile eines ETF-Sparplans

Ich verspreche, nicht mit Fachbegriffen um mich zu schmeißen. Aber die Vorteile sind wirklich beeindruckend – und vor allem verständlich:

  • Automatisch sparen: Du musst nichts tun, es läuft einfach weiter.
  • Breite Risikostreuung: Du setzt nicht alles auf eine Aktie.
  • Kostengünstig: ETFs haben oft sehr geringe Verwaltungsgebühren.
  • Flexibel: Beiträge lassen sich anpassen oder pausieren.

Und weil ein ETF-Sparplan passiv ist, muss niemand versuchen, „den Markt zu schlagen“ – was selbst viele Fondsmanager nicht hinkriegen.

Was sind die Risiken?

So ganz ohne Risiken geht’s leider nicht – das wäre zu schön. Aber ich sag’s mal so: Wenn du die Risiken verstehst, kannst du damit leben.

Marktschwankungen gehören dazu

Anders als beim Sparbuch kann ein ETF auch mal deutlich ins Minus rutschen – besonders in Krisenzeiten. Aber historisch gesehen hat sich der Markt immer wieder erholt – vorausgesetzt, du bleibst langfristig investiert.

Punktuell investieren macht den Unterschied

Timing ist nicht entscheidend – Durchhaltevermögen schon. Ein ETF-Sparplan nimmt dir die Psychologie ab. Du investierst auch dann, wenn der Markt tief steht. Und genau dann kaufst du besonders günstig ein.

Für wen lohnt sich ein ETF-Sparplan wirklich?

Ich sag’s, wie’s ist: Ein ETF-Sparplan ist nichts für schnelle Gewinne. Wer heute 1.000 Euro einzahlt und morgen reich sein will, ist hier falsch. Aber für alle, die:

  • langfristig Vermögen aufbauen wollen,
  • regelmäßig sparen können (auch kleine Beträge wie 25 Euro),
  • keine Lust auf ständiges Börsentrading haben,
  • und solide Renditen über viele Jahre suchen,

… ist ein ETF-Sparplan ein echter Gamechanger.

Der ETF-Sparplan im Vergleich zu anderen Geldanlagen

Vielleicht fragst du dich: „Warum nicht einfach aufs Tagesgeldkonto?“ Die einfache Antwort: Wegen der Inflation und niedriger Zinsen. Während du da dein Geld parkst, verliert es real an Kaufkraft.

Kurzer Vergleich:

  • Sparbuch/Tagesgeld: Sicher, aber kaum Zinsen
  • Aktien direkt: Potenziell höhere Rendite, aber mehr Risiko und Aufwand
  • Immobilien: Teuer und oft mit Schulden verbunden
  • ETF-Sparplan: Guter Mittelweg aus Rendite, Sicherheit und Einfachheit

Natürlich ist ein Mix aus mehreren Anlagen oft sinnvoll – ein sogenanntes „diversifiziertes Portfolio“. Aber für den Einstieg und dauerhaften Vermögensaufbau ist ein ETF-Sparplan eine großartige Lösung.

Fazit: Wie viel bringt ein ETF-Sparplan nun wirklich?

Ein ETF-Sparplan bringt dir keine Millionen über Nacht – aber er bringt dir etwas viel Wertvolleres: Planbarkeit, passives Vermögenswachstum und finanzielle Gelassenheit. Und das mit minimalem Aufwand.

Wer früh beginnt, regelmäßig investiert und den langen Atem mitbringt, kann mit einem ETF-Sparplan einen großen finanziellen Unterschied machen. In 10, 20 oder 30 Jahren wirst du dir selbst danken – garantiert.

Mehr erfahren?

Wenn du Fragen hast oder Hilfe beim Einstieg suchst, schau einfach auf unserer Über-uns-Seite vorbei oder kontaktiere uns direkt. Ich helfe gerne – verständlich, ehrlich und ohne Finanzbla.

Finanzen müssen nicht kompliziert sein. Du musst nur anfangen.

Author photo
Publication date:
Junger Softwareentwickler in einem FinTech-Unternehmen mit wachsendem Interesse an Finanzthemen. Lernt durch eigene Erfahrungen mit ETFs und Krypto. Engagiert sich für finanzielle Bildung, besucht Meetups und nutzt moderne Finanz-Apps aktiv.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *