
Sachwerte versus Finanzwerte: Was empfiehlt die Steuerexpertin?
Sachwerte versus Finanzwerte: Was empfiehlt die Steuerexpertin?
Wenn es um Vermögensaufbau geht, stellt sich vielen Anlegerinnen und Anlegern irgendwann die Frage: Setze ich auf Sachwerte wie Immobilien oder Gold – oder auf Finanzwerte wie Aktien und Fonds? Die Antwort ist komplex, aber mit einem steuerlichen Blick lässt sich Licht ins Dunkel bringen. Und wer könnte besser dazu Auskunft geben als ich – Sabine Hartmann, Ihre erfahrene Steuerexpertin mit einem Herz für Optimierung und einem leichten Hang zum trockenen, aber treffsicheren Humor.
Was sind überhaupt Sachwerte und Finanzwerte?
Sachwerte – Die greifbare Sicherheit
Sachwerte sind Vermögenswerte, die physisch existieren. Sie können sie anfassen, ansehen und – im Falle eines Eigenheims – sogar bewohnen. Zu den klassischen Sachwerten zählen:
- Immobilien
- Gold und Edelmetalle
- Kunst und Sammlerstücke
- Oldtimer und Uhren
Was sie vereint: Ihr Wert speist sich meist aus ihrer Knappheit und ist oft weniger anfällig für Inflation – zumindest in der Theorie. Manche vergleichen Sachwerte mit dem guten alten Kartoffelkeller der Großeltern: Nicht glamourös, aber im Notfall Gold wert.
Finanzwerte – Die dynamischen Performer
Finanzwerte sind immaterielle Anlagen. Sie existieren überwiegend auf dem Papier oder digital. Darunter fallen unter anderem:
- Aktien
- Investmentfonds und ETFs
- Anleihen
- Derivate (für die Mutigen unter uns)
Diese Werte unterliegen häufig stärkeren Schwankungen, bieten aber auch höhere Renditechancen auf lange Sicht. Ihre Flexibilität macht sie besonders attraktiv für Anlegerinnen und Anleger, die ihr Kapital breit streuen und liquid halten wollen.
Die steuerliche Brille: Was Sie vom Finanzamt erwarten dürfen
Sachwerte: Langfristig denken lohnt sich
Immobilien beispielsweise sind steuerlich interessant. Wer eine vermietete Immobilie besitzt, kann nicht nur laufende Kosten steuerlich absetzen, sondern profitiert auch von der sogenannten Spekulationsfrist: Nach zehn Jahren fällt beim Verkauf keine Einkommensteuer auf den Gewinn an.
Bei Gold sieht es ähnlich aus. Halten Sie physisches Gold (z. B. Münzen oder Barren) länger als ein Jahr, sind die Verkaufsgewinne steuerfrei. Das Finanzamt zeigt sich hier also ungewohnt großzügig – sofern Sie Geduld mitbringen.
Finanzwerte: Regelmäßige Einkünfte, regelmäßige Abgaben
Anders die Finanzwerte. Aktiengewinne, Dividenden oder Fondsanteile unterliegen der Abgeltungssteuer. Aktuell beträgt diese 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Gut, dass es den jährlichen Sparer-Pauschbetrag gibt (1.000 € für Singles, 2.000 € für Ehepaare), aber seien wir ehrlich: Der ist schneller ausgeschöpft, als man „Depotübersicht“ sagen kann.
ETFs unterliegen zusätzlich der sogenannten Teilfreistellung – je nach Fondsart sind pauschal 15 bis 30 Prozent der Erträge steuerfrei. Klingt kompliziert? Ist es auch. Aber mit guter Steuerberatung und soliden Grundlagen lässt sich auch dieses Feld effizient managen.
Was empfehlen Sie, Frau Hartmann?
Ach, die berühmte Gretchenfrage! Meine Antwort lautet – wie so oft im Leben – es kommt darauf an.
1. Ziel: Vermögenserhalt mit Sicherheitsorientierung
Wer langfristig Kapital erhalten will, etwa zur Absicherung im Alter oder zur Weitergabe an die nächste Generation, ist mit Sachwerten wie Immobilien oder Edelmetallen gut beraten. Ein steuerfreier Verkauf nach langer Haltedauer erhöht die Netto-Rendite signifikant. Und mal ehrlich – eine kleine Wohnung in München oder eine Unze Gold im Tresor beruhigen nicht nur Ihre Nerven, sondern auch Ihr Depot.
2. Ziel: Vermögensaufbau mit Renditefokus
Sind Sie renditeorientiert und bereit, gewisse Risiken zu tragen, dann kommen Sie an Aktien und ETFs kaum vorbei. Die historische Performance lässt sich sehen – auch wenn Mr. Market gelegentlich schlechte Laune hat. Steuerlich ist hier weniger zu holen, aber mit einem ETF-Portfolio und automatischer Wiederanlage lassen sich Steuerprognosen durch langfristige Planung gut optimieren.
3. Ziel: Hybrid-Modell für kluge Füchse
Und hier kommt meine persönliche Empfehlung als Steuerexpertin mit Hang zur Realität:
- Setzen Sie auf eine durchdachte Kombination aus beiden Welten.
- Nehmen Sie sich Zeit für Planung, statt blindem Aktionismus zu folgen.
- Lassen Sie steuerliche Aspekte immer mit einfließen – sie entscheiden oft über Netto statt Brutto.
Ein sinnvolles Portfolio könnte so aussehen:
- 40 % in ETFs (weltweit diversifiziert, langfristiger Horizont)
- 30 % in Immobilien (direkt oder über REITs/Fonds)
- 10 % in Edelmetalle (physisch, zur Absicherung)
- 20 % in Tagesgeld und Anleihen (für Liquidität und kurzfristige Ziele)
Diese Mischung bietet Ihnen Stabilität, Renditepotenzial und steuerliche Spielräume. Natürlich ist jede Strategie individuell – lassen Sie sich also keinesfalls von pauschalen Tipps im Internet (außer meinen!) leiten.
Steuertipps aus der Praxis: Kleine Hebel mit großer Wirkung
Freibeträge aktiv nutzen
Nutzen Sie nicht nur den Sparer-Pauschbetrag, sondern auch andere Freibeträge – zum Beispiel den Grundfreibetrag bei Schenkungen (400.000 € alle 10 Jahre pro Kind). Immobilien eignen sich hervorragend für eine steueroptimierte Erbschaftsplanung.
Langfristige Planung zahlt sich aus
Ein Beispiel aus meiner Beratungspraxis: Eine Mandantin wollte eine vermietete Wohnung nach neun Jahren verkaufen – Empfehlung: Ein Jahr warten und den Verkauf steuerfrei gestalten. Die Steuerersparnis belief sich auf über 40.000 Euro. Solche Entscheidungen treffen Sie nicht aus dem Bauch heraus, sondern mit Ihrem Steuerkompass.
Steuerliche Optimierung mit Profis
Wer klug investiert, sollte auch klug steuern. Eine jährliche Überprüfung Ihrer Anlagestruktur aus steuerlicher Sicht kann bares Geld wert sein. Und ich verspreche: Mein Rat ist wertvoller als jede Steuer-CD aus dem Internet – und deutlich sympathischer.
Fazit: Sach- und Finanzwerte sind kein Entweder-Oder
Der Aufbau von Vermögen sollte vielseitig, langfristig orientiert und steuerlich fundiert sein. Wer allein auf eine Anlageklasse setzt, geht unnötige Risiken ein – wirtschaftlich und steuerlich. Die Kombination ist König – und Ihre persönliche Strategie der Schlüssel zum echten Vermögenserfolg.
Und denken Sie daran: Es geht nicht darum, alles richtig zu machen. Aber alles bewusst.
Wenn Sie Fragen haben oder eine maßgeschneiderte Vermögens- und Steuerstrategie entwickeln möchten, kontaktieren Sie uns gerne. Oder erfahren Sie mehr über unser Team.
Ihre
Sabine Hartmann
Steuerberaterin, Strategin, Zahlenliebhaberin mit trockenem Humor
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