
Steuerliche Vorteile bei nachhaltigen Investments – was Anleger wissen müssen
Steuerliche Vorteile bei nachhaltigen Investments – was Anleger wissen müssen
Grün investieren und dabei Steuern sparen? Klingt fast zu schön, um wahr zu sein – ist es aber nicht! Mein Name ist Sabine Hartmann, Ihre Sparringspartnerin in Sachen Vermögensaufbau und Steuerstrategie. Als ehemalige Steuerberaterin mit einer Schwäche für Finanzethik zeige ich Ihnen heute, wie Sie mit nachhaltigen Investments nicht nur Gutes tun, sondern dabei auch steuerlich clever agieren.
Nachhaltige Geldanlagen – was zählt überhaupt als „nachhaltig“?
Bevor wir in die steuerlichen Details eintauchen, müssen wir erst klären, worum es sich bei nachhaltigen Investments eigentlich handelt. Das Zauberwort lautet hier ESG: Environmental, Social and Governance. Darunter fallen Finanzanlagen, die ökologische, soziale und unternehmensethische Kriterien berücksichtigen.
- Environmental: Umweltfreundliche Projekte (z. B. erneuerbare Energien, CO₂-neutrale Produktion)
- Social: Achtung der Menschenrechte, faire Arbeitsbedingungen, gesellschaftlicher Impact
- Governance: Transparente Unternehmensführung, Antikorruption, Verantwortungsbewusstsein
In Deutschland gibt es inzwischen zahlreiche Fonds, ETFs und Anleihen, die nach ESG-Kriterien klassifiziert sind. Leider ist der Begriff „nachhaltig“ (noch) nicht gesetzlich geschützt. Deshalb ist eine sorgfältige Auswahl unerlässlich.
Steuerliche Einordnung: Wie werden nachhaltige Investments behandelt?
Jetzt wird’s spannend für alle Sparfüchse und Steueroptimierer: Wie verhält sich das Finanzamt eigentlich zu grünen Anlagen? Die beruhigende Antwort: Nachhaltige Investments werden steuerlich grundsätzlich nicht anders behandelt als konventionelle Geldanlagen.
Doch genau hier liegt der Trick: Wenn Sie die steuerlichen Stellschrauben geschickt nutzen, können Sie selbst mit nachhaltigen Investments steuerliche Vorteile erzielen. Hier ein Überblick über die häufigsten Anlageformen und ihre steuerliche Behandlung:
1. Nachhaltige Aktien und ETFs
Bei nachhaltigen Aktienfonds oder ETFs gilt wie bei allen Wertpapieren:
- Abgeltungsteuer: Auf Kursgewinne und Dividenden fällt die Abgeltungsteuer von 25 % (zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer) an.
- Freistellungsauftrag: Bis zu 1.000 € (Einzelperson) bzw. 2.000 € (Ehepaar) jährlich sind Gewinne steuerfrei, wenn ein Freistellungsauftrag gestellt wurde.
- Verlustverrechnung: Verluste aus ESG-Investments können mit Gewinnen aus anderen Kapitalanlagen verrechnet werden.
Kleiner Bonus für Klimahelden: Einige ESG-ETFs setzen vollständig auf thesaurierende (wiederanlegende) Modelle – dadurch verschiebt sich die Steuerlast auf einen späteren Zeitpunkt und kann strategisch besser geplant werden.
2. Nachhaltige Investmentfonds (aktiv gemanagt)
Auch hier gilt die Abgeltungsteuer – allerdings kann die steuerliche Teilfreistellung interessant sein. Denn bei einigen Fonds (v. a. Mischfonds mit Immobilien- oder Aktienanteil) gelten:
- 30 % Teilfreistellung bei Aktienfonds
- 15 % Teilfreistellung bei Mischfonds
Diese Regelung steht auch grünen Fonds offen – sofern sie den gesetzlich definierten Investitionsanteil in Aktien erfüllen. Das kann Ihre effektive Steuerlast deutlich senken!
3. Green Bonds (Nachhaltige Anleihen)
Green Bonds sind schuldrechtliche Wertpapiere, deren Erlös ausschließlich in nachhaltige Projekte fließt – z. B. Windparks oder ökologische Infrastruktur. Steuerlich gelten sie wie klassische Anleihen:
- Zinsen sind steuerpflichtige Kapitalerträge
- Bei längerem Halten können Kursgewinne steuerlich optimiert werden (Stichwort Freibetragsplanung)
Steuertricks für ESG-Investoren: So holen Sie mehr raus
Natürlich gibt es kein Patentrezept, das für alle Anleger funktioniert – aber es gibt erprobte Strategien, mit denen sich nachhaltige Investments steuerlich optimal gestalten lassen.
1. Langfristig denken – Steuervorteile durch Haltefristen
Auch wenn der Aktienverkauf kurzfristig verlockend wirkt – nachhaltiges Investieren lohnt sich steuerlich vor allem langfristig. Warum?
- Reinvestierte Dividenden erhöhen die Steuerbasis nicht sofort
- Gefahr von Steuerprogression durch Verkauf auf mehrere Jahre verteilen
- Verlustverrechnung gezielt einsetzen, um zukünftige Gewinne steuerfrei zu halten
Oder wie ich immer gerne sage: „Geduld zahlt sich nicht nur ethisch, sondern auch steuerlich aus.“
2. Steuern sparen mit dem richtigen Depot
Viele Anleger wissen gar nicht, dass sie mehrere Freistellungsaufträge vergeben dürfen. Haben Sie ein ESG-Fonds-Depot bei einer nachhaltigen Onlinebank und ein weiteres Depot bei Ihrer Hausbank? Perfekt! Dann:
- Nutzen Sie den Freistellungsauftrag bei der Bank mit den höchsten Erträgen
- Optimieren Sie Ihre Erträge durch geschickte Verlustverrechnung über mehrere Depots
3. Nachhaltige ETFs mit Steuerstundungspotenzial
Besonders attraktiv sind sogenannte thesaurierende ESG-ETFs. Diese legen Dividenden automatisch wieder an – was zu einem Zinseszinseffekt und einer späteren Steuerpflicht führt. In den Händen eines geduldigen Investors wirkt das wie ein Turbo für den Vermögensaufbau.
Was sagt der Fiskus zu Impact Investing?
Impact Investing ist eine Sonderform der nachhaltigen Kapitalanlage. Hier geht es nicht nur um Rendite, sondern um messbare soziale oder ökologische Ergebnisse. Wer z. B. in ein Solarenergieprojekt in Afrika oder Mikrofinanzfonds investiert, verfolgt ein doppeltes Ziel.
Steuerlich gelten diese Investitionen meist als unternehmerische Beteiligungen – entsprechend komplex ist die Lage:
- Ggf. Einkünfte aus Gewerbebetrieb (z. B. bei Fondsbeteiligungen)
- Keine einheitliche steuerliche Regelung – genaue Bewertung erforderlich
- Chancen auf Steuervergünstigungen bei Entwicklungsförderungsprojekten
Tipp: Holen Sie hier unbedingt steuerlichen Rat ein, z. B. durch eine Steuerberatung mit ESG-Kompetenz – oder fragen Sie einfach mich .
Fazit: Nachhaltigkeit zahlt sich doppelt aus
Finanzen mit gutem Gewissen? Heute kein Widerspruch mehr, sondern die smartere Strategie. Wer nachhaltig investiert, hat nicht nur die Chance auf stabile Erträge, sondern kann steuerlich einige Asse im Ärmel haben:
- Freibeträge clever nutzen
- Langfristig planen und Verluste optimal verrechnen
- Thesaurierende ESG-ETFs als steuerlich attraktive Dauerläufer
Natürlich sollten Sie Ihre Strategie regelmäßig prüfen und mit Ihrer individuellen Situation abgleichen. Aber eines ist klar: Steuerliche Vorteile und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch – im Gegenteil!
Sie möchten mehr über Möglichkeiten der steueroptimierten Geldanlage erfahren? Dann stöbern Sie gerne weiter durch unsere Inhalte in der Rubrik Vermögensaufbau und Steuerstrategien oder nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf!
Mehr über mich und meine Mission finden Sie übrigens hier: Über uns.
In diesem Sinne: investieren Sie mit Kopf, Herz und Verstand – und lassen Sie den Fiskus nicht mehr abbeißen als nötig. Ihre Sabine Hartmann
Leave a Reply