Was ist Inflation? Und warum du sie kennen solltest

Was ist Inflation? Und warum du sie kennen solltest

Stell dir vor, du gehst in den Supermarkt, um deine Lieblingsschokolade zu kaufen. Letztes Jahr hat sie 1,00 € gekostet, dieses Jahr sind es plötzlich 1,20 €. Klingt erstmal harmlos, oder? Aber diese kleine Preisänderung ist Teil eines größeren Phänomens, das dein Leben stärker betrifft, als du denkst: die Inflation.

Ich bin Jonas Meier – Finanzjournalist, Zahlenfuchs und ein echter Freund klarer Worte. In diesem Artikel erkläre ich dir nicht nur, was Inflation überhaupt ist, sondern auch, warum es wichtig ist, dass du darüber Bescheid weißt – egal ob du Student, Berufseinsteiger oder Hobby-Sparer bist.

Was bedeutet „Inflation“ überhaupt?

Der Begriff „Inflation“ stammt vom lateinischen „inflare“, was so viel heißt wie „aufblähen“. Genau darum geht’s: Die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen im Durchschnitt an – das Geld verliert also an Kaufkraft. Für denselben Euro kannst du heute weniger kaufen als gestern.

Ein Beispiel: Wenn die Inflationsrate bei 2 % liegt, heißt das, dass du im Schnitt im kommenden Jahr 2 % mehr für die gleichen Produkte bezahlen musst. Was wie eine kleine Zahl klingt, hat auf Dauer große Auswirkungen.

Eine einfache Erklärung: Das Brötchen-Szenario

Nehmen wir an, ein Brötchen kostet heute 0,30 €. Bei einer jährlichen Inflationsrate von 3 % kostet es nächstes Jahr 0,309 €, im Jahr darauf 0,318 €, und so weiter. Klingt nicht dramatisch? Über 10 Jahre ergibt sich ein Preisanstieg von rund 34 %! Dein Geld schrumpft im Verhältnis dazu.

Warum tritt Inflation auf?

Inflation ist kein Zufallsprodukt, sie hat ihre Ursachen. Hier die häufigsten Gründe:

  1. Nachfrageüberhang: Wenn viele Menschen ein Produkt kaufen wollen, aber die Produktion nicht schnell genug nachkommt, steigen die Preise.
  2. Kostensteigerung: Werden Rohstoffe, Energie oder Löhne teurer, geben Unternehmen die Kosten an die Verbraucher weiter.
  3. Geldmengen-Ausweitung: Wird viel neues Geld in Umlauf gebracht (z. B. durch Zentralbanken), verringert sich der Wert der bestehenden Währungseinheiten.

Corona, Energiekrise, Ukrainekrieg – Inflation kommt oft mit Krisen

Aktuelle Beispiele gefällig? Während der Corona-Pandemie wurden riesige Geldpakete geschnürt – zur Stützung der Wirtschaft. Nach dem Ukrainekrieg explodierten die Energiepreise. Solche Krisen führen oft direkt oder indirekt zu Preisanstiegen und verursachen damit Inflation.

Wie wird Inflation gemessen?

In Deutschland misst das Statistische Bundesamt die Inflationsrate anhand des sogenannten Verbraucherpreisindex (VPI). Dabei wird ein „Warenkorb“ aus Konsumgütern – wie Lebensmittel, Mieten, Strom und Freizeit – betrachtet. Steigt der Gesamtpreis dieses Warenkorbs, spricht man von Inflation.

Gut zu wissen:

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine jährliche Inflationsrate von rund 2 % an – das gilt als „gesund“.
  • Bei über 5 % spricht man von hoher Inflation, ab ca. 10 % wird es kritisch.

Warum du Inflation verstehen solltest

Klar, du kannst sagen: „Ich hab ja eh kein großes Geldvermögen, was kümmert mich das?“ Falsch gedacht. Inflation betrifft jeden von uns – direkt im Alltag.

1. Dein Geld auf dem Sparkonto verliert an Wert

Wenn die Inflation bei 5 % liegt und dein Sparkonto dir 1 % Zinsen bringt, machst du unterm Strich ein Minus von 4 %. Das bedeutet: Du wirst von der Inflation praktisch enteignet – still und heimlich.

2. Dein Gehalt verliert an Kaufkraft

Bekommt dein Gehalt kein Inflationsausgleich, kannst du dir im nächsten Jahr weniger leisten – auch wenn du nominal das Gleiche verdienst.

3. Inflation beeinflusst deine Finanzentscheidungen

Egal ob du investieren, sparen oder einen Kredit aufnehmen willst – die Inflation spielt immer eine Rolle. Wer sie ignoriert, riskiert finanziellen Schiffbruch.

Wie kannst du dich gegen Inflation schützen?

Diese Frage bekomme ich oft gestellt – und hier sind meine grundlegenden Tipps fürs „Antiflations-Survival“:

1. Kein Geld auf dem Tagesgeldkonto „verstauben“ lassen

Auch wenn’s bequem ist – dein Geld sollte arbeiten. Prüf regelmäßig, ob dein Sparkonto überhaupt Zinsen bringt, und ob du Optionen zum Investieren hast.

2. In Sachwerte investieren

  • Aktien: Unternehmen, die Gewinne machen, können Preissteigerungen oft weitergeben.
  • Immobilien: Mieteinnahmen können inflationsgetrieben steigen und geben dir Schutz vor Kaufkraftverlust.
  • Edelmetalle: Gold gilt traditionell als „sicherer Hafen“, ist aber langfristig eher zur Absicherung geeignet, nicht zur Rendite.

3. Altersvorsorge mitdenken

Die meisten staatlich geförderten Rentenprodukte berücksichtigen Inflation wenig. Plane also deine private Altersvorsorge mit inflationsgeschützten Produkten oder Strategien.

Ist auch Deflation ein Thema?

Ja, aber eher selten. Bei Deflation sinken die Preise – klingt gut, aber hat Folgen: Konsumenten verschieben ihre Käufe, Unternehmen verdienen weniger, Löhne sinken und Arbeitslosigkeit steigt. Die EZB fürchtet also beides: zu hohe Inflation wie auch Deflation.

Fazit: Inflation ist kein Mythos – sie ist real und betrifft dich

Ob du’s willst oder nicht – Inflation ist ein stiller Dieb. Sie schleicht sich nachts in dein Portemonnaie und klaut dir jedes Jahr ein bisschen Kaufkraft. Aber: Wenn du weißt, wie sie funktioniert und wie du dich schützt, bist du ihr nicht machtlos ausgeliefert.

Mein Tipp als Jonas: Augen auf beim Brötchenkauf – der Preis spricht Bände. Und wer den Wert seines Geldes versteht, hat langfristig mehr davon.

Wenn du mehr einfache und verständliche Finanzinfos willst, schau mal bei unserer Über uns-Seite vorbei oder schreib uns über das Kontaktformular. Ich freue mich auf deine Fragen!

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Junger Softwareentwickler in einem FinTech-Unternehmen mit wachsendem Interesse an Finanzthemen. Lernt durch eigene Erfahrungen mit ETFs und Krypto. Engagiert sich für finanzielle Bildung, besucht Meetups und nutzt moderne Finanz-Apps aktiv.

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