Wie viel Geld sollte ich auf meinem Notgroschenkonto haben?

Wie viel Geld sollte ich auf meinem Notgroschenkonto haben?

Stellen Sie sich vor, Ihre Waschmaschine gibt plötzlich den Geist auf, das Auto springt nicht mehr an oder eine unerwartete Zahnarztrechnung flattert ins Haus. Und das alles innerhalb derselben Woche. Kein schöner Gedanke, oder? Aber genau hier kommt der Notgroschen ins Spiel – Ihre persönliche finanzielle Sicherheitsleine.

Ich bin Jonas Meier, Ihr finanziellen Klartext-Sprecher hier bei Finanzen leicht erklärt. Mein Motto: Weniger Fachchinesisch, mehr Klarheit! In diesem Artikel zeige ich Ihnen nicht nur, warum ein Notgroschenkonto unerlässlich ist, sondern auch genau, wieviel Geld darauf liegen sollte, um ruhig schlafen zu können – selbst wenn’s mal kracht im Finanzgetriebe.

Was ist eigentlich ein Notgroschenkonto?

Ein Notgroschenkonto ist kein magisches Sparschwein, das sich über Nacht füllt – schade, ich weiß. Aber es ist Ihr spezielles Sparkonto, das einzig und allein dafür da ist, um unerwartete Ausgaben zu decken, nicht für Urlaube, neue Handys oder spontane Möbelkäufe.

Wichtig: Dieses Konto sollte immer schnell verfügbar (Stichwort: täglich fällig) sein und nicht von Marktschwankungen abhängig sein. Also Finger weg von Aktien oder ETFs für diesen Zweck.

Beispiele für Notfälle, bei denen ein Notgroschen greift:

  • Plötzlicher Jobverlust oder Kurzarbeit
  • Ungeplante Reparaturen (Auto, Dach, Elektronik)
  • Unerwartete medizinische Kosten
  • Wichtige Haushaltsgeräte gehen kaputt

Wie viel sollte auf dem Notgroschenkonto liegen?

Kommen wir zur Millionenfrage – leider nicht im wörtlichen Sinne. Die allgemeine Faustregel lautet: 3 bis 6 Monatsausgaben. Klingt erstmal vage? Keine Sorge, wir machen das konkret.

So berechnen Sie Ihren individuellen Notgroschen:

  1. Notieren Sie alle Ihre monatlichen Fixkosten: Miete, Strom, Lebensmittel, Versicherungen, Benzin, etc.
  2. Zählen Sie auch realistische variable Kosten hinzu, z. B. Freizeit, Medikamente, Beiträge usw.
  3. Multiplizieren Sie die Summe mit 3 für das Minimum bzw. mit 6 für die komfortable Variante.

Beispiel: Nehmen wir an, Ihre monatlichen Gesamtausgaben liegen bei 2.000 €. Dann benötigen Sie zwischen 6.000 € (Minimalpuffer) und 12.000 € (Komfortpuffer) als Notgroschen.

Warum 3 bis 6 Monate?

Im Falle eines Jobverlusts dauert es im Schnitt 3 bis 6 Monate, einen gleichwertigen neuen Job zu finden – bei Spezialisten kann’s auch länger dauern. Diese Zeit möchte man ohne Panik, aber mit Plan überbrücken.

Notgroschen je nach Lebenssituation anpassen

Natürlich sind wir nicht alle gleich, und auch unsere Finanzen nicht. Deshalb hier ein paar Szenarien und meine Empfehlung dazu:

1. Single, Anfang 20, sichere Anstellung

Hier reichen oft schon 2–3 Monatsausgaben. Junge Leute haben häufig geringe Fixkosten und sind flexibler.

2. Familie mit Kindern, nur ein Einkommen

Ein Klassiker für den 6-Monate-Puffer. Hier kann selbst eine kleine Krise größere Folgen haben.

3. Selbstständig oder freiberuflich

Wackelige Einkommensströme? Dann empfehle ich mindestens 6 Monate, besser 9 – besonders, wenn Sie saisonal bedingte Schwankungen kennen.

4. Rentner/in mit stabiler Monatsrente

Hier reichen oft 3 Monate, aber je nach Gesundheitszustand könnte auch etwas mehr Sinn machen.

Wo sollte der Notgroschen liegen?

Bitte nicht unters Kopfkissen, auch wenn Oma das früher so gemacht hat. Ihr Geld soll sicher und jederzeit verfügbar sein. Meine Top-Empfehlung:

  • Tagesgeldkonto – ideal, weil flexibel, verzinst (wenn auch mickrig), sicher und getrennt vom alltäglichen Girokonto.

Wichtig ist, dass Sie das Geld nicht versehentlich ausgeben. Deshalb: Kein Zugang per Karte, keine Daueraufträge, nicht direkt ans Girokonto gekoppelt. Denken Sie daran – das ist Ihr Sicherheitsnetz, kein Sparschwein für Wünsche.

Wie den Notgroschen aufbauen?

Falls Sie jetzt denken: “So viel Geld hab ich nicht auf der hohen Kante!” – keine Sorge. Niemand sagt, dass Sie morgen damit fertig sein müssen. Der Notgroschen entsteht Schritt für Schritt.

Meine 5-Punkte-Strategie zum Aufbau:

  1. Eröffnen Sie ein separates Tagesgeldkonto
  2. Setzen Sie sich ein konkretes Ziel (z. B. 6.000 € in 12 Monaten)
  3. Automatisieren Sie Ihre Sparrate (z. B. 500 € monatlich)
  4. Gewinnen Sie “Extra-Geld” aus Boni, Erstattungen etc. für den Notgroschen
  5. Belohnen Sie sich am Ende – aber nur ein bisschen

Häufige Fehler beim Notgroschen – und wie Sie sie vermeiden

  • Fehler: Geld liegt auf dem Girokonto → Gefahr: es verschwindet unter mysteriösen Umständen (Spontankäufe)
  • Fehler: Investieren statt sparen → Aktienkurse haben kein Mitleid mit Ihrer kaputten Waschmaschine
  • Fehler: Kein Plan für Notfälle → Dann nützt auch viel Geld wenig, wenn man planlos handelt

Fazit: Ihr Notgroschen – Ihre Freiheit

Ein solider Notgroschen ist wie ein Regenschirm in Berlin – man hofft, ihn nicht zu brauchen, aber wenn der Himmel aufreißt, ist man froh, vorbereitet zu sein.

3 bis 6 Monatsausgaben geben Ihnen finanzielle Sicherheit, Seelenfrieden und Entscheidungsfreiheit, wenn das Unvorhergesehene zuschlägt. Glauben Sie mir, als jemand, der schon mehrmals durch plötzliche Ausgaben aus dem Gleichgewicht geraten ist: Es gibt kaum etwas Beruhigenderes als ein prall gefülltes Notfallkonto.

Machen Sie den ersten Schritt noch heute. Und wenn Sie Fragen haben, wissen Sie ja, wo Sie mich finden können: Unser Team & Kontakt.

Bis zum nächsten Finanzabenteuer – Ihr Jonas Meier

Author photo
Publication date:
Junger Softwareentwickler in einem FinTech-Unternehmen mit wachsendem Interesse an Finanzthemen. Lernt durch eigene Erfahrungen mit ETFs und Krypto. Engagiert sich für finanzielle Bildung, besucht Meetups und nutzt moderne Finanz-Apps aktiv.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *